Für NRW war bei der Wahl der Standorte wichtig, dass die Wirtschaft in der Region einen Bedarf an Ingenieuren hat und dass die Betriebe an den Standorten duale Studiengänge anbieten wollen.
Die Jury, die 2008 die Bewerbungen beurteilte, empfahl die Gründung der Fachhochschule Hamm-Lippstadt und sah „die gelungene Verbindung von Wirtschaftskraft (Lippstadt) mit Strukturförderung (Hamm, Rückzug Steinkohle-Bergbau)“. Außerdem wurde die Nutzung moderner Labore der örtlichen Unternehmen hervorgehoben, sowie die Zusagen von Stiftungsprofessuren aus der Wirtschaft.
Am 28. November 2008 konnten die Bürgermeister die frohe Botschaft verkünden: Lippstadt und Hamm bekommen eine von drei neuen staatlichen Hochschulen in NRW. Die anderen beiden neuen Hochschulen entstehen in den Städte-Kooperationen Mülheim/Bottrop und Kleve/Kamp-Lintfort. NRW stellt für alle Neubauten und Erweiterungen bis 2020 zusätzliche 1,3 Milliarden Euro bereit.
Schon 2009 wurde die Hochschule Hamm-Lippstadt gegründet, jedoch noch ohne eigene Gebäude. Ebenso die anderen beiden neuen NRW-Hochschulen. In Hamm-Lippstadt starteten 80 Studenten im September 2009 in den ersten beiden Studiengängen Energietechnik und Mechatronik. In Lippstadt wurden sie zunächst im ↗Cartec und bei der Hella untergebracht. Bei den anderen Hochschulen war die Situation vergleichbar. Alle neuen Hochschulen arbeiten eng mit ortsansässigen Unternehmen zusammen. Die Neubauten in Lippstadt und Hamm entstanden jeweils bis 2014.
Im September 2018 begannen wieder 690 Erstsemester in Lippstadt und 716 in Hamm. Damit steigt die Zahl auf jetzt zusammen 6.200 Studenten an beiden Standorten, womit die Zielmarke von 5.000 Studenten bereits überschritten ist. In Kleve/Kamp-Lintfort ist mit 7.300 Studenten die geplante 5.000er Marke ebenfalls überschritten.
Damals stritten Experten darüber, ob zukünftig die steigende Anzahl an Absolventen am Arbeitsmarkt benötigt wird oder ob es zu einem Überangebot an Ingenieuren kommen wird. Aber mit Stand 2023 ist kein Überangebot in Sicht, stattdessen herrscht ein Mangel an Ingenieuren (so wie generell an Fachkräften), was sich laut Prognosen in den nächsten Jahren nicht ändern wird.
Neben der Hochschule wurde 2019 an der Rixbecker Straße das ↗IQ (Innovationsquartier) gebaut und 2021 eröffnet. Es bietet Mietflächen für junge Unternehmen. An der Stelle des IQ war in den 1950er Jahren eine Mülldeponie und in den 80er Jahren stand hier die Diskothek KU.• | Webseite der ↗Hochschule www.hshl.de |
• | Wikipedia: Hochschule Hamm-Lippstadt |
• | ↗Bericht der NRW-Jury |