Recherche im Zeitungsarchiv
Vor einigen Jahren hat die Lippstädter Tageszeitung „
Der Patriot“ (seit 1848) seine alten Ausgaben aus 170 Jahren digitalisieren lassen.
Die Zeitungsseiten wurden eingescannt und die Pixelgrafik von einer Schrifterkennung (
OCR) interpretiert.
Der erkannte Text ist nach Stichworten durchsuchbar.
Die Stichwortsuche im Patriot-Archiv ist als „
Archiv-Pass PROFI-Suche“ für 4,99€ buchbar.
Aber Achtung: Der Such-Pass gilt nur für den Kalendertag (nicht für 24 Stunden), d.h. um Mitternacht läuft er ab, egal um wie viel Uhr man ihn gekauft hat.
Ich empfehle deshalb, den Such-Pass morgens an einem freien Tag zu kaufen, damit man das Archiv mehrere Stunden nutzen kann.
Die Stichwortsuche ist ausbaufähig, denn man kann nur nach einem Wort gleichzeitig suchen. Gibt man zwei Wörter ein, liefert die Suche alle Ergebnisse des einen Wortes und alle Ergebnisse des anderen Wortes. Das ist überhaupt nicht hilfreich.
Zudem werden alle Treffer unsortiert aufgelistet, also nicht in chronologischer Reihenfolge. Wenn man eine lange Ergebnisliste erhält, braucht man viel Zeit und starke Nerven.
Eine gefundene Zeitungsseite können Sie als PDF-Datei herunterladen und speichern. Auch das gespeicherte Dokument ist im PDF-Reader durchsuchbar und man kann interessante Stellen farblich markieren.
Beispiel: Mein Ur-Opa
Beliebt ist die Suche nach dem eigenen Familiennamen bzw. denen der Großeltern. So fand ich die oben gezeigte Annonce von 1911 von einem meiner Großväter, der in Lippstadt als Tischlermeister selbständig war.
Dass er seinerzeit offenbar auch eigene Waschmaschinen herstellte, hat mich und unsere Familie überrascht. Vielleicht war es nur eine kurze Phase und nicht nennenswert erfolgreich.
Um mir vorstellen zu können, was für Waschmaschinen mein Uropa als Tischlermeister wohl hergestellt haben könnte, habe ich in meinen Fotos gesucht, die ich vor ein paar Jahren im Miele-Museum aufgenommen habe.
Und tatsächlich fand ich die handbetriebene Holzbottichwaschmaschine, die auf einem Holzfass mit Deckel basiert und einen Handhebelantrieb hat - vielleicht ähnlich der Maschine, die mein Uropa 1911 angeboten hatte.
Jenes Miele-Modell auf dem Foto wurde von 1929 bis 1957 gebaut. Über den Handhebel wird innen ein Rührwerk gedreht. Das Wasser musste in der Küche erhitzt und dann in die Waschmaschine geschüttet werden.
Miele baut seit 1901 Waschmaschinen (ursprünglich in Herzebrock) und bot schon 1914 eine Kraftwaschmaschine mit externem Elektromotor an.
Ihre Geschichten?
Da mein Uropa nur selten und kurze Zeitungsannoncen schaltete, haben wir über seine Tätigkeit nicht viel erfahren können. Aber vielleicht haben Sie eine Lippstädter Familiengeschichte, die hier erzählt werden könnte?
Sie können mir gerne etwas per E-Mail schicken.
Text: Jörg Rosenthal.
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