Das Vinzenzkolleg und die Päterkes
Das Vinzenzkolleg war ursprünglich die private Villa von Wilhelm Kleine, dem Gründer
der
Brauerei Weissenburg.
Er ließ sich 1878 die Gründerzeit-Villa im römischen Stil bauen, acht Jahre nach der Gründung seiner Brauerei.
Auf seiner Hochzeitsreise nach Italien war Wilhelm Kleine zu diesem Architekturstil inspiriert worden.
Neben der Villa wurde zwei Jahre später ein Kutscherhaus gebaut, zur Unterbringung von Kutschen, Pferden und Dienstboten.
Es gab getrennte Eingänge für Knechte und Dienstmägde, um die Sittlichkeit zu wahren.
1903 wurde an der Villa angebaut, wo ein „Jagdzimmer“ eingerichtet wurde - der aufwendigste Raum des Gebäudes.
Nach dem Tod von Wilhelm Kleine 1916 wurde die Villa verkauft. Aber der neue Eigentümer ließ die Villa leerstehen und schlachte sie aus.
Nur das prunkvolle Jagdzimmer blieb erhalten.
Nach fünf Jahren Leerstand erwarb 1921 der Orden
der
Vinzentiner die Villa
und nutzte sie anfangs als Internat für Schüler der katholischen Rektoratsschule. Seitdem wird die Villa „Vinzenzkolleg“ genannt.
Die Vinzentiner sind ein katholischer Männerorden mit dem Leitmotiv „Den Armen das Evangelium verkünden“. Bei uns werden sie „die Päterkes“ genannt.
Heute dient das Gebäude als Tagungsort für seelsorgerische Tätigkeiten. Gäste werden im Kutscherhaus beherbergt.
Außerdem finden in der hauseigenen Kapelle öffentliche Gottesdienste statt.
Lippstadt ist einer von vier Vinzentiner-Niederlassungen in Deutschland (Köln, Lippstadt, Niederprüm, Trier).
Und schräg gegenüber dieser Villa hatte sich 1890 der Sohn des Brauereibesitzers Kleine ebenfalls eine Villa bauen lassen,
die heute immer noch bewohnte
Villa Kleine.
Zusammenfassung: Jörg Rosenthal.
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