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Zeitungswerbung
Zum Karneval ins Kolpinghaus, 1974


Wenig Karneval in Lippstadt

Karnevalsvereine gibt es nur noch in den Lipp­städ­ter Orts­teilen. In der Kern­stadt gibt es seit den 1990er Jah­ren kei­nen Karne­vals­verein mehr, siehe dazu die Histo­rie im näch­sten Text.

Zuletzt boten ledig­lich ver­ein­zelte Kneipen karne­valis­ti­sche Veran­stal­tun­gen an ...
Z.B. an Weiberfastnacht 2024 im Tivoli, in der Dorf­alm und im Linden­hof. Am Freitag 09.02.2024 gab es abends eine Karne­vals-Party bei Kus­mann, und am Sonntag­nachmit­tag Kinder­karne­val im Apollo-Klub.

Am Samstag 10.02.2024 gab es Partys in fol­gen­den Orts­teilen:
Am Rosenmontag gibt es weder in Lipp­stadt noch in den Orts­teilen Umzüge (oder mir bitte eine Info per Mail schi­cken). Am Rosen­montag müs­sen sich Feier­lustige im Um­land um­schau­en, z.B. in den Karnevals­hochbur­gen ↗Lies­born oder ↗Riet­berg.

In Soest wurde 1974 der erste Rosen­montags­zug ver­an­stal­tet, organi­siert von Schülern des Archi­gymnasiums. Bei der jecken Premiere des närri­schen Lind­wurms stan­den tausende Schau­lustige am Weges­rand.
Mir ist allerdings nicht be­kannt, was seit­dem aus dem Soester Karne­val ge­wor­den ist. In Lipp­stadt gab es Umzüge an­läss­lich der Herbstwoche im Oktober.

Fotos gesucht: Wer eigene Bilder vom hie­si­gen Karne­val hat, alt oder neu, die hier ge­zeigt wer­den dür­fen, bitte gerne bei mir melden.


Friedrich Vorsthoven

Karnevalsgesellschaften bis in die 1990er Jahre

Ein Maskenball in Lippstadt im Jahre 1858 er­innerte an das karne­valis­tische Treiben der Bieder­meier­zeit. Der Chronist be­rich­tet sehr aus­führ­lich über das aus­ge­las­sene Trei­ben der Gäste auf die­ser nicht all­täg­lichen Ver­an­stal­tung. Das Comité bittet die in Masken er­schei­nen­den Perso­nen sich im so­ge­nannten Ring­saal im Rat­haus zu ver­sam­meln. Von dort aus nahm das bunte Trei­ben sei­nen Lauf.

Der Karneval um 1900 wurde zu­nächst von zwei Vereinen ge­prägt, zum einen durch die große Lipp­städ­ter Karnevals­gesell­schaft „Fidele Geister“ und zum ande­ren durch die KG „Colonia“. Beide Vereine mach­ten sich bis 1909 Kon­kur­renz, bis sie 1910 zur Karne­vals­gesell­schaft „Colonia“ fu­sio­nier­ten.

Ausgerechnet im Traum-Karnevals­jahr 1911 kam es nicht zu außer­ge­wöhn­lichen Ver­an­stal­tun­gen. Im Gegen­teil: Am 11.11.1911 er­schien eine Mel­dung, dass auf­grund ver­hee­ren­der Stei­ge­rung der WikipediaLebens­haltungs­kosten die Ver­an­stal­tun­gen re­du­ziert wer­den.

Im Dezember 1914 erschien schließ­lich in einer Militär­depesche die Mel­dung, dass Karne­vals­veran­stal­tun­gen nicht mehr in die Zeit pas­sen. Das war auch das Ende der gro­ßen Zeit der KG „Colonia“ Lipp­stadt.

Nach dem Ersten Weltkrieg lebte der Karne­val in Lipp­stadt durch den Gesangs­verein „Sänger­treu“ er­neut auf.
Und 1958 machten die „Mond­scheiner“ auf sich auf­merk­sam - ein Gesel­lig­keits­verein aus dem Stadt­teil Am Mond­schein.
Letztmalig berichtete die Zeitung von 1969 über einen Umzug der Mond­schei­ner.

1980 über­nahm der Lipp­städter Carnevals­club LCC das Ruder. Dieser grün­dete seit den Zeiten der „Colonia“ auch den ers­ten Senat. Eine Be­son­der­heit des LCC galt die Aus­zeich­nung „Dr humoris causa“ an eine Persön­lich­keit des öffent­li­chen Lebens, je­weils zum Sessions­auftakt am 11.11., da­runter Jean Pütz, Günter Siebert und Hans-Dietrich Genscher.
Der LCC war unge­fähr 10 Jah­re lang aktiv, bis in die 1990er Jahre.

Text: Friedrich Vorsthoven.
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