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Zusammenfassung
Lippstadt von 1850 bis 1914

Am 17. Mai 1850 wurde ein Staats­ver­trag zwischen Lippe und Preußen unter­schrie­ben, damit endete der mehr als 400 Jahre gül­tige Vertrag von 1445, wo­durch Lippstadt nun voll und ganz zu einer preu­ßischen Stadt wurde.

Die Zeit von 1850 bis zum Anfang des 20. Jahr­hun­derts wird als Über­gang zur indus­tri­ellen Ent­wicklung ge­nannt, die neue Eisen­bahn­strecke von Hamm über Lipp­stadt bis Pader­born hatte da­rauf gro­ßen Ein­fluss. Der Schiffs­verkehr auf der Lippe war gegen die Eisen­bahn macht­los und wurde 1876 ein­ge­stellt. 1881 wurde die „War­stein-Lipp­städter-Eisen­bahn­gesell­schaft“ ge­grün­det, sie be­trieb die Strecke von Lipp­stadt nach War­stein. 1887 folgte die Bahn­strecke Lipp­stadt-Rheda. 1898 wurde die Bahn­strecke Lipp­stadt-Beckum und der Nord­bahnhof ge­baut.

Als ganz neuer Stadt­teil ent­stand der „Lipp­städter Süden“. 1860 wurde das Eisen­werk Linn­hoff (später West­fä­lische Union) ge­baut, 1870 grün­deten Wilhelm Kleine und Ferdinand Ohm die Brau­erei Weißen­burg, 1892 grün­dete Sally Wind­müller an der Hospital­straße eine Fabrik für Fahr­zeug­lampen mit 25 Arbei­tern, im Volks­mund „Lampen­bude“ ge­nannt. 1905 wurde die Preu­ßische Artillerie­werk­statt von Köln-Deutz nach Lipp­stadt ver­legt.

Als einziges größeres Denkmal der Stadt ent­stand 1890 der Kaiser-Wilhelm-Brunnen, zur Hälfte auf dem städ­tischen Markt­platz und zur an­deren Hälfte auf dem Kirch­platz. Die Friedens­eiche hinter dem Denk­mal war schon 1872 als da­mals 33-jähriger Baum ge­pflanzt wor­den.

Um 1865 hatte die Stadt ca. 7.000 Ein­wohner. 1872 wurde die Nikolai­kirche mit Aus­nahme des Turms ab­ge­rissen und durch einen goti­schen Neu­bau er­setzt. 1902 wurde als zweite ka­tho­lische Kirche die Josefs­kirche ge­baut.

1901 wurde der Wasser­turm ge­baut. Elek­tri­sches Licht gab es An­fang des Jahr­hun­derts kaum, die Straßen wurden mit Gas­laternen be­leuch­tet. 1903 be­gann der Bau der neuen Gas­anstalt im Süden. 1912 ent­stand ein Neu­bau des katho­li­schen Kranken­hauses. 1913 wurde der Neu­bau des evan­ge­li­schen Kranken­hauses in Be­trieb ge­nommen.

Auch im Norden entwickelte sich ein neuer Stadt­teil mit dem Bau der Artillerie­werk­statt. 1937 be­gann der Bau der Elisabeth­kirche. In der Alt­stadt wurden viele alte Fach­werk­häuser ab­ge­rissen und durch Stein­bau­ten er­setzt. Es ent­stan­den die Reichs­bank an der Spiel­platz­straße, das Land­rats­amt am Lipper­tor, das neue Post­amt und viele an­dere Ge­bäude. Die Einwohner­zahl be­trug 1864 noch 6.700, um 1900 schon 12.533 und 1913 fast 17.000 Ein­wohner.


Zusammenstellung: Werner Hennig
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Quellen:
• Lippstadt zu Anfang des 20. Jahr­hunderts, 1905
• Chronik der Stadt Lippstadt, 1932
• Stadt Lippe - Lippstadt, 1964
• Beiträge zur Stadtgeschichte, 1985
• Die Festung Lippstadt, 1985



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